Ein Artikel von Gerd Mecklenborg
Skulpturen von Berkenheger „Das große Palaver im Maisfeld“ bei Haren eröffnet.
Haren. Bereits aus einiger Entfernung sind sie zu sehen, bunte Flecken, die aus einem Wald voller Maispflanzen herausragen, ganz in der Nähe des Kreisverkehrs zwischen Wesuwe-Siedlung und Hebelermeer.
Kommt der neugierige Betrachter dann näher an das Maisfeld heran, hört er auch den Wind, der in den langen Blättern raschelt und um die Nasen der „drei Palavernden“ weht.
Hier hat der Harener Künstler Wilhelm Berkenheger mehrere Skulpturen platziert und sorgt damit immer wieder für spontan bremsende Autos und erstaunte Fahrradfahrer, die ihre Tour kurz unterbrechen.
„Die Idee hatte Jens Engelken, der aktuell das Maisfeld in meiner Nachbarschaft bewirtschaftet“, berichtet Berkenheger. Denn der junge Landwirt aus Wesuwe ist von der mächtigen Ritterskulptur, die in Haren vor der „Schulten Villa“, dem Domizil des Kunstkreises Haren steht, fasziniert.
Vor seinen drei Kathedralen entdeckt man den Künstler Wilhelm Berkenheger. Foto: Gerd Mecklenborg
Holzritter als Vorbild
An ihr hat auch Berkenheger, als Leiter der Skulpturenwerkstatt des Vereins mitgearbeitet. „Wenn dieser Holzritter irgendwann mal in einem Maisfeld stehen würde, das wäre doch eine witzige Sache, und so habe ich Wilhelm angesprochen, ob man nicht was in der Art bewerkstelligen könne“, erinnert sich Engelken an die Entstehungsgeschichte der Kunstwerke im Mais.
Drei Kathedralen
„Da war ich natürlich sofort Feuer und Flamme“, schmunzelt Berkenheger. Und so wurden seine Skulpturen „auf kurzem Weg gleich nebenan in das Maisfeld transportiert“. Da stehen sie nun, die „drei Kathedralen“, „das große Palaver“, oder „die Lebensampel“. Drei Kunstwerke aus Berkenhegers „Bauhausreihe“ haben ein gemeinsames Merkmal: In allen drei Skulpturen findet der Betrachter ein rotes Quadrat, ein gelbes Dreieck und einen blauen Kreis. „Das Quadrat symbolisiert die ruhende Materie, das nach allen Seiten ausstrahlende Dreieck steht für das Denken und der Kreis symbolisiert den ewig bewegten Geist“, erläutert der Künstler.
Lebensampel wächst mit
Während die Lebensampel mit dem Mais mitwächst, „dafür laufe ich regelmäßig ins Feld und stelle eine neue Holzpalette drunter“, verschwindet und verstummt somit das große Palaver mit der Zeit im Maisfeld. „Die drei Kathedralen deuten hingegen an, wie hoch der Mais irgendwann wachsen wird. Durch diese Ausstellungsweise wechselt sich das Bild im Maisfeld fließend und dem aufmerksamen Betrachter eröffnet sich jede Woche eine neue Perspektive“, erklärt Berkenheger.